Die Forschungsgruppe arge_bodies_gender_sex am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien befasst sich mit Sexualitäten, Körpern und Geschlechtern als Handlungsfeld der EZA und als Thema von Entwicklungskritik.
Es geht uns um Fragen der nicht-heteronormativen Identifikationen und um sexuelle Menschenrechte, um FGM/FCM und um Sexarbeit, um HIV-Präventionspolitik und um Strategien gegen sexualisierte Gewalt.
Durchgängig legen wir einen Schwerpunkt auf Zentrismuskritik und arbeiten mit bzw. an nicht-eurozentrischen Körperkonzepten und eurozentrismuskritischen Zugängen zu Sex/Gender-Systemen.
Unser Panel will konkrete Forschungsergebnisse zur Diskussion stellen und gemeinsam mit den Veranstaltungsteilnehmer_innen die Frage präzisieren, inwiefern feministische, queere, postkoloniale und andere Thematisierungen von Körper/Sex/Geschlecht/Begehren für Development Studies relevant sind.
28.10.2011 (13.30 Uhr)
• Hanna Hacker: Who needs [gender] when they can have [sex]? Kritischer Überblick über „sexy” Strategien im Entwicklungskontext
Der Vortrag legt einen Schwerpunkt auf feministische Überlegungen zum Ansatz der „sexual rights“ und zum Konzept des „sexual pleasure“ im neueren Entwicklungsdiskurs. Reflektiert werden soll insbesondere zum Status, den „Gewalt“ (an Körpern, an sozialen Minoritäten, in lokalen und globalen Beziehungen) haben kann oder soll, wenn wir uns an „pleasure“ orientieren und damit an einem Subjektbegriff, der Begehren eher denn Ausbeutung in den Blick nimmt.
• Christine Klapeer: Sex(y) is not enough & gender is not sex(y) at all - Theoretische, methodologische und praktische Herausforderungen eines gender- und sexualitätssensiblen Ansatzes für die Entwicklungsforschung
Kommentar, Weiterführung und gemeinsame Diskussion der von Hanna Hacker aufgeworfenen Thesen und Fragen sowie konkrete Überlegungen zu den Herausforderungen und Problematiken des Forschungs- und Praxisfeldes.
15.00 Uhr
• Elisabeth Freudenschuss, Clemens Huber, Bernadette Schönangerer: Round-Table-Präsentation und -Diskussion von Diplomarbeiten zum Thema Sexualitäten und Entwicklung
Was lässt sich in diesem Themenbereich Sex/Gender/Körper/“Entwicklung“ überhaupt konkret beforschen? Wie können IE-Studierende Theorien in handhabbare und relevante Forschungsfragen übersetzen? Was kommt dabei heraus?
Vorgestellt werden (queer-theoretische) Arbeiten zur AIDS- und „Abstinenz“-Politik der USA in Uganda (Bernadette Schönangerer), zu Geschlechternormen und Sexualität in Publikationen des Deutschen Entwicklungsdienstes (Clemens Huber) und zu sexueller Normierung in Vorbereitungsseminaren für ausreisende EZA-Mitarbeiter_innen (Elisabeth Freudenschuss).
Die Panelvorträge und -Inputs finden auf Deutsch statt, Diskussionen gerne sowohl auf Englisch als auch auf Deutsch. Bei Bedarf bieten wir Flüster- oder punktuelle Übersetzungen an.